Greg Smith begegnete auf seinem täglichen Weg zur Arbeit in Orlando, Florida, stets derselben obdachlosen Frau. Etwas an dieser Frau berührte ihn tief und ließ ihn erkennen, dass sie etwas Besonderes war.
Im Gegensatz zu den anderen Obdachlosen, die ihn regelmäßig um Geld baten, hatte diese Frau nie nach etwas verlangt. Stattdessen begrüßte sie ihn stets freundlich und wünschte ihm einen guten Tag.
„Ihr herzlicher Morgengruß zauberte mir immer ein Lächeln ins Gesicht und machte meinen Tag angenehmer“, berichtete Smith.
Als persönlicher Trainer und Geschäftsmann war Smith oft zwischen verschiedenen Büros in der Stadt unterwegs. Eines Tages wurde ein geplantes Meeting abgesagt, und er hatte die Gelegenheit, die Frau zum Mittagessen einzuladen.
So erfuhr Smith endlich den Namen der Frau: Sie hieß Amy Joe und war etwa vierzig Jahre alt.
Zunächst zögerte Joe, die Einladung anzunehmen, da sie sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen konnte.
Sie verbrachten diesen Tag mit einem Sandwich-Mittagessen und begannen, sich besser kennenzulernen. Von da an setzten sie ihre kleine Tradition jeden Dienstag fort.
Bei ihrem dritten Mittagessen erfuhr Smith von Joes unerfülltem Wunsch: Sie wollte lesen lernen. Sie hatte die wenigen Münzen, die sie sammelte, genutzt, um Bücher zu leihen und so die Fähigkeit zu erlangen, lesen zu lernen, um später Arbeit zu finden.
Smith war erstaunt, wie Joe den Großteil ihres Lebens ohne Lesen verbracht hatte.
„Sie würde lieber lesen lernen und vielleicht einen Job finden, als zu essen“, erklärte Smith.
Ohne Zögern bot er ihr seine Hilfe an, um ihren Traum zu verwirklichen. Als Joe davon erfuhr, konnte sie ihr Lächeln nicht zurückhalten.
Smith begann mit Joes Unterricht, indem er ihr ein Buch mitbrachte. Er betrachtete es als ein gutes Zeichen, dass ihre Lektionen nicht umsonst sein würden.
Smith stellte klar, dass Joe nicht völlig analphabetisch war. Vielmehr hatte sie Schwierigkeiten, den Sinn von Sätzen zu erfassen, wenn sie gemeinsam gelesen wurden.
