Nach der Geburt kam mein Mann ins Zimmer und verkündete, sobald er unsere Töchter sah, dass er die Scheidung wolle. – Ich liebe Spanien und Europa

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Nach vielen Jahren erschöpfender Versuche und dem Kampf gegen Unfruchtbarkeit glaubte ich tief in meinem Herzen, dass die Geburt unserer zwei wunderschönen Töchter den Beginn einer neuen, hellen Zeit für unsere Familie bedeuten würde.

Ich war sicher, dass dieses Wunder meinen Mann und mich noch enger zusammenschweißen würde.

Doch niemals hätte ich mir vorstellen können, dass er uns in dem wichtigsten Moment unseres Lebens einfach verlassen würde – statt Freude und Rührung zu empfinden.

Die Schwangerschaft war alles andere als einfach. Im Gegenteil – sie war geprägt von Angst, Unsicherheit und körperlicher Erschöpfung.

Wochenlang lag ich ans Bett gefesselt, unzählige Nächte blieb ich wach, voller Sorge, meine Babys zu verlieren…

Doch als ich Maša und Sonja zum ersten Mal im Arm hielt, schienen all diese Qualen plötzlich völlig bedeutungslos.

Mein Herz war übervoll mit Liebe, und ich hatte das Gefühl, dass mein Leben einen neuen Sinn bekommen hatte.

Als mein Mann das Zimmer in der Klinik betrat, erwartete ich, in seinen Augen Rührung, Dankbarkeit, wenigstens ein Lächeln zu sehen.

Doch stattdessen war sein Gesicht kalt, ausdruckslos, verlegen – und da war etwas, das mir Angst machte: eine unheimliche Distanz.

„Hallo …“, sagte ich leise, mit Hoffnung in der Stimme. „Sieh sie dir an … sind sie nicht ein Wunder?“

Er trat langsam näher, warf einen kurzen Blick auf die Mädchen – und sein Gesicht verdunkelte sich noch mehr.

„Was ist das?“, flüsterte er, als könne er es nicht fassen.

Ich sah ihn verwirrt an.

„Das sind unsere Töchter, Maša und Sonja … unsere Kinder“, antwortete ich sanft.

Dann sprach er Worte aus, die mich vollkommen erstarren ließen.

„Du wusstest doch, dass ich einen Sohn wollte!“ rief er fast, mit einer Härte in der Stimme, die mich unbewusst dazu brachte, das Baby fester an mich zu drücken.

Ich konnte es nicht glauben.

„Igor, das sind unsere Kinder! Sie sind gesund, sie sind wunderschön… Ist das nicht das, was zählt?“

Er sah mich kalt an, presste die Zähne zusammen und murmelte:

„Nein… das sind nicht meine Kinder. Das ist nicht das, was ich erwartet habe…“

Er warf mir vor, ihn getäuscht zu haben, ihm falsche Hoffnungen gemacht, ihn enttäuscht zu haben.

Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und verließ den Raum, schlug die Tür so heftig zu, dass mein Körper zusammenzuckte.

In diesem Moment fühlte ich, wie alles in mir zerbrach. Die Freude, die mich noch kurz zuvor erfüllt hatte, war verschwunden.

Eine tiefe Traurigkeit legte sich über mich, und die Tränen flossen unaufhaltsam.

Die Babys kuschelten sich an mich, als spürten sie meine Verzweiflung und wollten mich mit ihrer Wärme trösten.

Am nächsten Tag kam er nicht zurück. Auch nicht in der Woche danach.

Ich erfuhr, dass er ins Ausland verreist war – in den Urlaub, als wäre nichts geschehen. Als wären unsere Kinder nie geboren worden.

Seine Mutter, Olga Sergejewna, stellte sich auf seine Seite. Sie rief mich nur an, um mich zu beschuldigen – ich hätte „die Familie zerstört“, ich hätte „ihren Namen beschmutzt“.

Jedes ihrer Worte war ein Stich in mein Herz. Aber mit jeder Nacht, in der ich meine Töchter an mich drückte und ihnen leise Schlaflieder vorsang, erkannte ich eine tiefe Wahrheit: Für sie musste ich stark sein.

Es war kein Platz mehr für Schwäche.

Ich wandte mich an einen Anwalt, reichte die Scheidung ein und beantragte das alleinige Sorgerecht. Das Verfahren war nicht leicht – es tat weh, es erschöpfte mich –, aber durch diesen Weg fand ich meine innere Stärke wieder.

Schritt für Schritt begann ich, mein Selbstvertrauen neu aufzubauen – nicht nur als Mutter, sondern auch als Frau.

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