Eine ältere Dame wurde auf dem Wochenmarkt von einem lauten Mann angegriffen – doch als der Unbekannte im Anzug aus seinem SUV stieg, wurde es plötzlich still.

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Samstagmorgen in Maplewood.

An einem Samstagmorgen baute Großmutter May ihren kleinen Stand auf dem Bauernmarkt in Maplewood auf, gleich außerhalb von Dallas.

Ihr Klapptisch sah immer gleich aus – bedeckt mit einem karierten Tischtuch, zwei Körbe voller brauner und weißer Eier, ordentlich aufgereiht, und ein handbemaltes Schild:

„Frische Land-Eier – 4 Dollar pro Dutzend.“

„Frische Eier! Direkt aus meinem Garten!“ rief sie mit ihrem warmen Südstaaten-Akzent.

Eine junge Frau blieb stehen, lächelte und reichte ihr einige Dollarscheine.

„Gott segne Sie, Ma’am. Das sind die besten Eier der Stadt“, sagte sie, bevor sie mit ihrer Einkaufstasche weiterging.

Mays Gesicht hellte sich auf. „Danke, mein Schatz. Ich wünsche dir einen gesegneten Tag.“

Ärger am Stand

Kurz darauf tauchte Ricky Malone auf – ein junger Mann Anfang zwanzig, den jeder in der Stadt kannte. Ohne Job, immer irgendwo herumlungernd, liebte es, sich wichtig zu machen.

Er schlenderte zu Mays Tisch, kaute Kaugummi und grinste.

„Hey, alte Dame, wie wär’s, wenn du mir die Eier zum halben Preis gibst?“

May blickte auf, immer noch höflich. „Liebling, ich verdiene kaum genug, um das Futter für die Hühner zu bezahlen.“

Ricky schnaubte. „Dann nehme ich sie eben umsonst.“

„Bitte, tu das nicht“, flüsterte May mit zitternder Stimme. „Mein Mann ist krank zu Hause. Ich muss nur genug verdienen, um seine Medikamente zu kaufen.“

Aber Ricky hörte nicht zu. Mit einer schnellen Bewegung griff er einen Korb und schlug ihn auf den Boden. Die Eier zerbarsten, das Eigelb lief wie verschüttete Farbe über den Beton.

„Oh Herr, hab Erbarmen…“ keuchte May und griff sich an die Schürze. „Ich habe so hart dafür gearbeitet.“

Der Mann im Anzug

Bevor jemand reagieren konnte, hielt ein schwarzer SUV am Straßenrand. Ein Mann stieg aus – groß, in einem maßgeschneiderten marineblauen Anzug, mit makellos weißem Hemd und polierten Schuhen.

Offensichtlich jemand, der nicht auf einen kleinen Wochenmarkt gehörte.

Er ging ruhig und gefasst direkt auf sie zu.

„Lass den Korb los“, sagte er ruhig.

Ricky verdrehte die Augen. „Und wer zum Teufel bist du?“

Der Mann veränderte seinen Ton nicht. „Jemand, der es satt hat, zuzusehen, wie Feiglinge alte Damen schikanieren.“

Er zog seine Brieftasche hervor, zählte einige Scheine ab und legte sie behutsam in Mays zitternde Hand.

„Ich nehme alle Ihre Eier, Ma’am. Auch die, die kaputtgegangen sind. Nennen wir es einfach Ihren besten Verkaufstag.“

Die Menge verstummte. Mays Augen füllten sich mit Tränen.

„Sir… Sie sind ein Engel, direkt vom Himmel geschickt.“

Der Mann lächelte freundlich. „Nur jemand, der richtig erzogen wurde, Ma’am.“

Verantwortung – auf amerikanische Art

Als Ricky sich abwenden wollte, hielt ihn die Stimme des Mannes zurück.

„Moment, junger Mann. Du nimmst wohl gern Dinge, die dir nicht gehören?“

Ricky murmelte: „War doch nur ein Scherz.“

Der Mann hob eine Augenbraue. „Sieht von hier aus nicht besonders witzig aus.“

Er winkte jemandem beim SUV zu – ein großer Mann mit Sonnenbrille und Ohrhörer trat vor. Allen wurde klar: Das war kein zufälliger Fremder.

Er war der Inhaber von Harper Foods, einer großen regionalen Lebensmittelkette, die den Markt sponserte.

Vor allen Anwesenden erklärte er ruhig, was geschehen war. Der Sicherheitsmann führte Ricky vom Gelände, während Händler und Kunden still ihren Missmut äußerten.

Niemand klatschte, doch das Schweigen sprach Bände.

Ein Markt, den man nicht vergisst

Die Nachricht verbreitete sich in der Stadt wie ein Lauffeuer. Schon am nächsten Wochenende standen die Leute früh auf, um bei Großmutter May zu kaufen – nicht wegen der Eier, sondern aus Respekt vor ihr.

Und jedes Mal, wenn jemand diesen Tag erwähnte, lächelte sie, die Augen weich unter ihrem Strohhut.

„Es gibt noch gute Menschen da draußen“, sagte sie dann. „Man muss nur lange genug leben, um einem zu begegnen.“

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