Die heimliche Eindringling – Als Christine die Wahrheit entdeckte. Alles begann mit kleinen, kaum merklichen Veränderungen in Christines Zuhause. Zunächst verschwanden nur einzelne Pralinen aus ihrer sorgfältig gehüteten Schokoladenschachtel.
Dann leerten sich die Saftkartons ihres Mannes Samuel viel schneller als gewöhnlich. Christine wollte sich die Vorfälle zunächst nicht eingestehen. Vielleicht hatte sie selbst unbewusst mehr genascht als gedacht?
Vielleicht hatte Samuel heimlich Snacks gegessen? Doch mit der Zeit wurde klar, dass sich ein Muster abzeichnete – und das ließ sich nicht mehr ignorieren. Zuerst verschwand eine Flasche teurer Wein, die sie für ihren Hochzeitstag zurückgelegt hatten.
Dann fehlte ein guter Teil des exquisiten Käses, den sie extra für eine Dinnerparty gekauft hatte. Schließlich war der Kaviar weg – und nicht irgendein Kaviar, sondern feinster Osetra, für den Christine tief in die Tasche gegriffen hatte.
Mit jeder weiteren verschwundenen Delikatesse wuchs ihr Verdacht. Irgendjemand bediente sich an ihren Vorräten – und es war nicht Samuel.
Der Verdacht und die Wahrheit. Christine begann, Buch zu führen: Montag – eine halbe Packung Kekse fehlte, Mittwoch – drei Stück dunkler Schokolade verschwunden, Freitag – die teuren Himbeerkonfitüre nicht mehr auffindbar.
Schließlich konfrontierte sie Samuel. Hatte er etwa heimlich die Vorräte geplündert? Doch sein entsetztes Gesichtsausdruck und seine aufrichtige Verwunderung machten ihr klar: Er hatte mit der Sache nichts zu tun.
Damit stand die beunruhigende Wahrheit fest: Jemand anderes musste sich Zugang zu ihrem Haus verschafft haben. Um den mysteriösen Dieb zu entlarven, installierten sie eine versteckte Kamera in der Küche.
Zwei Tage später erhielt Christine eine Benachrichtigung – die Kamera hatte eine Bewegung registriert. Was sie auf ihrem Bildschirm sah, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Der unerwartete Eindringling:
Es war keine fremde Person, kein hungriger Einbrecher, kein streunendes Tier mit exquisitem Geschmack. Es war Pamela – ihre Schwiegermutter. Mit einer erschreckenden Selbstverständlichkeit bewegte sich Pamela durch die Küche,
nahm sich ein Weinglas, öffnete den guten Bordeaux und schnitt sich ein Stück des edlen Käses ab. Ihre Bewegungen wirkten routiniert, als hätte sie dies schon unzählige Male getan. Doch das Schockierendste kam erst noch.
Nachdem sie ihren improvisierten Snack genossen hatte, verließ sie nicht etwa das Haus – sondern ging in Richtung Schlafzimmer. Christine schaltete hektisch auf die Kamera im Schlafzimmer um. Was sie dort sah, war kaum zu glauben.
Pamela durchwühlte ihren Kleiderschrank, zog eines von Christines Lieblingskleidern heraus und betrachtete sich prüfend im Spiegel. Doch damit nicht genug – sie öffnete anschließend Christines Dessous-Schublade
und hielt sich ein zartes Spitzen-Negligé vor den Körper. Christine konnte nicht glauben, was sie da sah. Ihre Schwiegermutter stahl nicht nur ihr Essen – sie probierte auch ihre Kleidung und Unterwäsche an!
Die Konfrontation: Am nächsten Tag beschloss Christine, sich krankzumelden und Pamela auf frischer Tat zu ertappen. Pünktlich um 14 Uhr hörte sie das Geräusch eines Schlüssels im Schloss. Versteckt in einer Ecke, beobachtete sie,
wie Pamela mit gewohnter Sicherheit durch die Küche schritt, sich Wein einschenkte und am Kaviar bediente. Dann machte sie sich wieder auf den Weg ins Schlafzimmer. Genau in diesem Moment trat Christine in die Tür.
„Genießt du es?“ fragte sie ruhig. Pamela zuckte zusammen, schrie erschrocken auf. Dann versuchte sie, sich herauszureden. „Ich… ich wollte nur sehen, ob deine Kleidung noch angemessen ist…“, stammelte sie schließlich.
Christine ließ sich nicht täuschen. „Und woher hast du den Schlüssel?“ Pamela behauptete, Samuel habe ihn ihr gegeben. Doch als Christine ihn am Abend mit den Aufnahmen konfrontierte, wurde schnell klar:
Samuel hatte seiner Mutter nie einen Schlüssel überlassen. Die letzte Grenze: Am nächsten Tag kam Pamela erneut zu Besuch – als sei nichts geschehen. Diesmal hielt Samuel sie bereits an der Tür auf. „Woher hast du den Schlüssel, Mom?“ fragte er mit eisiger Stimme.
Pamela lächelte unschuldig. „Ich habe mir einfach eine Kopie machen lassen. Für Notfälle.“ Das war zu viel. Christine stellte eine neue Schließanlage auf den Tisch. „Dann wirst du bald feststellen, dass deine Schlüssel nutzlos sind.“
Pamela sah sie wütend an, zog schließlich den Schlüssel aus ihrer Handtasche und warf ihn auf den Tisch. „Ihr werdet mich noch brauchen!“ zischte sie. Doch das taten sie nicht. Von diesem Tag an war ihr Zuhause endlich wieder
ein Ort des Friedens – und niemand, der sich an ihrem Wein, ihrer Kleidung oder ihren Dessous vergriff.