Georges Abwesenheit lastet schwer auf Mariana. Jede Nacht umarmt sie sein Lieblingshemd, dessen vertrauter Duft sie tröstet.
Sein Tod hat eine Lücke hinterlassen, die unermesslich scheint, doch noch schmerzhafter war die Forderung ihrer Stieftochter Susan nach Georges Vermögen.
Als Mariana schließlich nachgab, führte das zu einem unerwarteten Twist: Susan war wütend, während Mariana seltsamerweise Frieden fand.
Der Verlust ihres geliebten Mannes war für Mariana ein tiefes Trauma. Sechsundfünfzig Jahre alt, blickte sie auf 25 glückliche Jahre mit George zurück.
Ihre Stieftochter Susan, die früher oft zu Besuch kam und sie liebevoll „Mama“ nannte, hatte sich nach Georges Diagnose mit unheilbarem Krebs immer mehr zurückgezogen.
Ihre Besuche waren von wöchentlich auf monatlich gesunken und schließlich ganz zum Erliegen gekommen. Mariana spürte den Schmerz, den das Fehlen von Susan und die Sorge um George mit sich brachten.
Eines Tages rief Susan an und stellte die herzzerreißende Frage:
„Wie viele Tage hat er noch zu leben?“ Mariana fühlte sich, als würde ihr das Herz brechen, als sie versuchte, ihrer Stieftochter klarzumachen, dass ihr Vater kein Produkt mit Ablaufdatum war.
Die Kälte in Susans Stimme traf sie hart, und es wurde deutlich, dass ihre Prioritäten woanders lagen.
Als der Tag kam, an dem das Krankenhaus anrief, um zu berichten, dass George friedlich verstorben war, fühlte sich Mariana wie gelähmt.
Der Schmerz war überwältigend, und zu ihrem Entsetzen nahm Susan nicht einmal an der Beerdigung teil. Ihre Ausrede war, dass sie gerade ein Kind zur Welt gebracht hatte und eine Reise nicht möglich sei.
Mariana konnte kaum fassen, dass Susan nicht den Mut aufbrachte, ihrem sterbenden Vater die letzte Ehre zu erweisen.
Sechs Monate nach Georges Tod klopfte Susan plötzlich mit ihrem Ehemann Doug an die Tür, begleitet von einem ernsten Mann in Anzug.
Ohne eine Begrüßung zu äußern, forderte Susan, dass Mariana Papiere unterschreibt, um Georges Vermögen zu übertragen. Mariana war fassungslos und weigerte sich entschieden.
Der Gedanke, dass ihre Stieftochter so unverschämt sein könnte, ließ sie innerlich kochen.
„Nein, ich möchte, dass ihr sofort geht! Und kommt mir nicht mit solchen Forderungen zurück!“ rief sie, während die Wut in ihr aufstieg. Susans wütende Reaktion traf sie wie ein Schlag: „Du bist nicht meine echte Mutter!“
Diese Worte schnitten tief. Mariana fühlte sich verraten von der Tochter, die sie so geliebt hatte. Es entbrannte ein heftiger Streit, während ihre Nachbarn eingriffen, um sie aus dem Haus zu eskortieren.
Als die Tür ins Schloss fiel, überkam Mariana eine Welle von Traurigkeit und Wut. Wo war die Liebe geblieben, die sie einst geteilt hatten?
In den folgenden Tagen fiel es Mariana schwer, sich von den Ereignissen zu erholen. Sie beschloss, Susan zu geben, was sie wollte, und wandte sich an ihren Anwalt.
Doch die Überraschung kam, als sie erfuhr, dass George alle Vermögenswerte auf ihren Namen übertragen hatte. Der Anwalt erklärte: „Frau Anderson, alles gehört Ihnen. Ihr Mann hat sichergestellt, dass Sie versorgt sind.“
Als Mariana Susan die Neuigkeit mitteilte, war deren Wut unbeschreiblich. „Das kann nicht wahr sein!“ schrie sie.
Mariana sah die Verwirrung und den Zorn in Susans Augen und spürte, wie ein seltsamer Frieden in ihr aufstieg.
In den folgenden Wochen traf Mariana eine Entscheidung: Sie verkaufte alles, was George hinterlassen hatte, und kaufte sich ein neues Zuhause, weit weg von der schmerzhaften Vergangenheit.
Sie genoss ihr neues Leben, reiste um die Welt und entdeckte neue Leidenschaften. Doch die ständigen Anrufe und Nachrichten von Susan ließen sie nicht los.
Eines Tages erhielt sie einen Anruf von einem Anwalt, der Susan vertrat und um ein Treffen bat. Mariana weigerte sich entschieden und sagte: „Sag Susan, sie hat bekommen, was sie wollte. Ich habe nichts mehr zu sagen.“
Als sie das Telefon auflegte, fühlte sie, wie die Stille in ihrem neuen Zuhause sie umhüllte.
Sie hatte einen Neuanfang gewagt, und in ihrem Herzen wusste sie, dass George stolz auf sie gewesen wäre.
Inmitten des Schmerzes und der Unsicherheit fand sie schließlich den Mut, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen und die Erinnerungen an George zu ehren, indem sie ihr Glück suchte.