Jemand kritzelte „Hoffe, sie war es wert“ auf mein Auto – aber ich war immer treu, und meine Frau stand in jeder Hinsicht zu mir.

Unterhaltung

Henrys Welt zerbrach in tausend Stücke, als er vier eiskalte Worte auf seinem Auto sah: „Hoffentlich war sie es wert.“ Seine schwangere Frau Emily ist am Boden zerstört. Egal, wie oft er beteuert, dass er ihr niemals untreu war

– der Zweifel schleicht sich in ihr Herz. Doch die Wahrheit? Sie ist weit schlimmer als Betrug. Denn jemand, der ihm näher steht, als er je vermutet hätte, will sein Leben in Schutt und Asche legen. Ich sollte erleichtert sein.

Doch alles in mir fühlt sich schwer und verraten an. Emily ist wieder in meinen Armen. Sie schluchzt in mein Shirt, klammert sich an mich, als hätte sie Angst, dass ich jeden Moment verschwinden könnte.

Ihre Stimme ist erstickt, doch ich höre jedes ihrer Worte. „Es tut mir leid, Henry. Ich wollte es nicht glauben, aber… ich wusste nicht mehr, was ich denken soll.“ Und ich kann es ihr nicht verübeln. Denn wenn man so etwas sieht – eine Anschuldigung,

die laut, grausam und unübersehbar ist – dann sät sie einen Samen des Zweifels. Und Zweifel ist wie Fäulnis. Er breitet sich aus, verdreht die Realität, bis man nicht mehr weiß, was noch wahr ist. Ich halte meine Frau fester.

„Es ist okay. Es ist nicht deine Schuld. Keine Sekunde lang, Emily.“ Doch jemand trägt die Schuld. Und sie steht direkt vor uns. Claire weicht Emilys tränenreichem Blick aus. Ihre Arme sind verschränkt, ihr Gesicht verrät nichts – doch ich sehe es in ihren Augen.

Sie bereut es. Vielleicht nicht so, wie sie sollte. Vielleicht nicht einmal ganz. Aber sie weiß, dass sie eine Grenze überschritten hat. „Sag es ihr.“ Meine Stimme ist fest, unumstößlich. Claire seufzt. Es klingt,

als wäre das alles nur eine lästige Formalität für sie. Dann endlich… gesteht sie. Sie erzählt Emily alles. Wie sie die Worte auf mein Auto geschrieben hat. Wie sie Emily vertreiben wollte. Wie sie glaubte, mir damit einen Gefallen zu tun.

Weil ich vor Monaten einmal gesagt hatte, dass mich die bevorstehende Vaterschaft ängstigt. „Ich habe Angst… wir hatten kein gutes Vorbild. Was, wenn ich so werde wie er?“ Ich hatte keine Ahnung, dass Claire meine Worte nehmen

und sie in ihre eigene, verzerrte Realität verwandeln würde. Emily hört zu. Still. Ich sehe, wie ihre Miene sich verändert. Von Verwirrung zu Entsetzen. Und dann zu etwas, das mir die Luft abschnürt. Schmerz.

Schließlich dreht sie sich zu mir um. Tränen sammeln sich in ihren Augen. „Du hast mich wirklich nie betrogen, Henry?“ Ihre Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern. „Nie.“ Ich antworte sofort. „Nicht einmal. Nicht im Traum.

Ich liebe dich, Emily. Ich liebe unser Baby. Ich liebe unser Leben. Claire hat uns beide eiskalt überrumpelt.“ Der Sturm in Emilys Augen bricht. Sie presst eine Hand schützend auf ihren Bauch, als würde sie unser ungeborenes Kind umarmen.

Sie hätte mich fast verlassen. Sie hätte Claire fast geglaubt. Meine eigene Schwester. Die mich und meine Familie zerstören wollte. Früher am Tag. Das Letzte, womit ich nach dem Arzttermin gerechnet hatte, war, mein Leben in Echtzeit auseinanderbrechen zu sehen.

Emily und ich hatten gerade zum ersten Mal den Herzschlag unseres Babys gehört. Ich schwebte noch auf dieser Wolke, konnte kaum fassen, dass wir tatsächlich ein kleines Leben erschaffen hatten.

Hand in Hand liefen wir zum Parkplatz. In meinem Kopf wirbelten bereits Baby-Namen, die Farbe des Kinderzimmers und all die Zukunftsträume, die wir für unser Kind hatten. Und dann sah ich es. Mein Auto. Vier Worte.

Hoffentlich war sie es wert. Fett auf die Fahrertür gesprüht. Ich erstarrte. Starrte auf die schwarze Farbe, die sich wie Gift auf dem Lack ausbreitete. „Was zur Hölle ist das?“ Die Worte kamen mir kaum über die Lippen.

Neben mir sog Emily scharf die Luft ein. Ihre Hand schützend auf ihrem Bauch. Ich spürte, wie ihr Griff sich aus dem meinen löste. Dann kam die Frage. Leise. Zerbrechlich. „Hast du…?“ Sie musste den Satz nicht beenden.

Ich fuhr herum, mein Puls raste. „Nein! Niemals! Emily, ich habe dich niemals betrogen! Nicht einmal in Gedanken!“ Sie antwortete nicht. Sie starrte erst auf das Auto. Dann auf mich. Und ich verstand. Denn da war es.

Die Anschuldigung. In großen, hässlichen Buchstaben für alle Welt sichtbar. Irgendjemand glaubte, dass ich ein Lügner war. Und Emily… die Frau, die mir immer vertraut hatte… steckte nun zwischen mir und dieser grausamen Nachricht fest.

„Ich schwöre dir, meine Liebe, ich habe keine Ahnung, wer das war oder warum.“ Emily atmete zitternd aus. Ich… ich habe es nicht geschrieben.“ Ihre Stimme brach beim letzten Wort. Und das war es, was mich am meisten traf.

Denn was sie wirklich meinte, war: Wenn nicht ich es war, wer dann? Und warum? Sie war noch nicht bereit, mich zu verurteilen. Aber der Zweifel… er war da. Und er würde nicht verschwinden, bis sie eine Antwort hatte.

„Ich brauche Zeit zum Nachdenken, Henry.“ „Emily, bitte…“ „Ich muss meinen Kopf freikriegen.“ Ihre Stimme bebte. Sie zog ihr Handy aus der Tasche. Rief ihre Mutter an. Zehn Minuten später saß sie im Beifahrersitz und wischte sich Tränen aus den Augen.

Und dann… war sie weg. Ich stand allein da. Zwischen den dunklen Lettern, die mich als Betrüger brandmarkten. Und tausend unbeantworteten Fragen.

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